Ölziehen
Finde das richtige Öl für dein Dosha.
Ölziehen, oder im Sanskrit auch Gandusha genannt, ist im Ayurveda fester Bestandteil der Morgenroutine und verbessert die Mundhygiene. Ölziehen ist im Wesentlichen ayurvedisches Mundspülen und besteht darin, Öl für 5 bis 20 Minuten im Mund hin und her zu schieben und durch die Zahnzwischenräume zu „ziehen“.
Welche Wirkung hat Ölziehen?
Ölziehen hat vor allem, aber nicht ausschließlich, Vorteile für die Mundhygiene. Laut Ayurveda beugt die antibakterielle Wirkung des Öls Karies vor, fördert gesundes Zahnfleisch und bekämpft Mundgeruch. Durch das Gurgeln oder „Ziehen“ werden außerdem Kiefer und Stimme gestärkt.
Ein weiterer Effekt des Ölziehens kann die Anregung der Verdauung sein. Unsere Zunge erkennt die Nährstoffe und signalisiert unserem Körper, dass er die Verdauung starten soll und welche Enzyme benötigt werden.
Warum wirkt Ölziehen?
Die Wirkung entsteht durch die intensive Bewegung des Öls in der Mundhöhle. Das Öl soll Bakterien und Toxine von unserer Mundschleimhaut aufnehmen, binden und durch das Ausspucken eben abtransportieren. Außerdem wird das Öl durch das lange hin und her Ziehen regelrecht in alle Lücken, Spalten und Zahnzwischenräume gepresst, was beim reinen Zähneputzen nicht der Fall ist. Zusätzlich wird das Zahnfleisch massiert, wodurch es besser durchblutet wird und unser Kiefer durch die Bewegung gestärkt.
Anwendung
Nimm täglich am Morgen auf leeren Magen einen Esslöffel Öl in den Mund und halte es dort für 5 bis 20 Minuten. Schieb das Öl in deinem Mund hin und her, zieh es durch die Zahnzwischenräume oder kaue es. Wenn dir 5 Minuten schon sehr lang erscheinen, dann starte einfach mit einer geringeren Zeit und arbeite dich langsam hoch.
Das Öl auf keinen Fall schlucken! Du spuckst es in ein Taschentuch oder Küchenrolle und entsorgst es im Hausmüll. Den Mund spülst du nun gut mit Wasser aus.
Ob das Zähneputzen und Zungeschaben (falls das zu deiner Morgenroutine gehört) vor oder nach dem Ölziehen stattfinden soll, wird unterschiedlich diskutiert. Einerseits kann der leichte Ölfilter auf den Zähnen schützend wirken, weshalb manchmal geraten wird, davor die Zähne zu putzen. Andererseits werden die Bakterien und Gifte bereits während dem Spülvorgang entzogen, weshalb das Zähneputzen danach genauso okay ist, vor allem wenn du den Ölgeschmack schnell los werden möchtest. Wir empfehlen dir daher, einfach auszuprobieren, was für dich besser funktioniert.
Welches Öl verwende ich?
Vata: Um dein Vata Dosha in Balance zu halten, eignet sich am besten ein erdendes, wärmendes Öl, wie Sesam- oder Mandelöl.
Pitta: Um dein Pitta Dosha auszugleichen, verwende ein hydrierendes, kühlendes Öl, wie Kokos- oder Sonnenblumenöl.
Kapha: Um dein Kapha Dosha in Balance zu halten wähle ein leichtes, wärmendes Öl, wie Oliven- oder Mandelöl.
Egal welches Öl du verwendest, es sollte auf jeden Fall von guter Qualität sein! Wenn du möchtest, kannst du Öle auch mischen und noch einen viertel Teelöffel Kurkuma hinzufügen. Kurkuma wirkt entzündungshemmend und kann daher die Wirkung des Ölziehens noch verstärken.
Entgiftungssymptome
Es kann durchaus sein, dass du in den ersten Tagen leichte Kopfschmerzen verspürst, da sich angesammelte Toxine im Körper freisetzen. Diese Kopfschmerzen sind typische Entgiftungserscheinungen und können bei jeder Entgiftungskur auftreten. Sollte das bei dir der Fall sein, stell sicher, dass du genug Flüssigkeit zu dir nimmst und trinke eventuell einen frischen Ingwertee, um die Entgiftung zu beschleunigen. Vermeide Alkohol, Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel, um den Reinigungsprozess des Körpers zu unterstützen.
Schulenburgring 5
12101 Berlin
Deutschland