Tipps zur Erdung in der Vata-Zeit
Der windige, kühle Herbst führt dazu, dass das Vata Dosha steigt und uns unruhig werden lässt.
Vata besteht aus den Elementen Luft und Äther und wird als das Bewegungsprinzip bezeichnet. Typische Eigenschaften von Vata sind Trockenheit, Leichtigkeit, Beweglichkeit und Kälte. Der Herbst hat ähnliche Eigenschaften, denn er ist trocken, windig, kühl, leicht und klar. Da im Ayurveda Gleiches immer Gleiches verstärkt, erhöht sich das Vata Dosha im Herbst und neigt dazu aus dem Gleichgewicht zu geraten – selbst wenn es nicht dein dominantes Dosha ist.
Um unser Vata in dieser Zeit in Balance zu halten hilft es uns besonders, wenn wir uns ganz bewusst erden. Die Erdung hilft uns im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Boden zu bleiben und nicht durch das luftige Vata aufgewirbelt zu werden. Wenn wir mit bloßen Händen oder Füßen die Erdoberfläche berühren erhält unser Körper eine Energieladung, die uns stabil und ruhig fühlen lässt.
Erden bedeutet aber auch einfach sich zu zentrieren und Körper und Geist in Einklang mit der Natur zu bringen. Zu lernen, wie man sich jederzeit und überall erdet, ist eine nützliche Fähigkeit, um innere Ruhe, Gelassenheit, Wohlbefinden und Belastbarkeit zu kultivieren.
Daher haben wir dir hier unsere fünf Lieblingstipps zusammengestellt, um dich in der Vata-Zeit zu erden und in Balance zu kommen:
1. Erde deine Füße
Eine typische Aktivität, um dich zu erden, ist barfuß durch die Natur zu laufen. Das Gefühl des natürlichen Bodens an unseren Fußsohlen lässt uns die Verbindung zur Erde direkt fühlen. Aber auch ohne nach draußen zu gehen, kannst du deinen Körper und deinen Geist mit der Erdenergie verbinden, indem du die Füße flach auf den Boden stellst.
Praktiken zum Erden der Füße:
• Setze dich auf einen Stuhl mit deinen Füßen flach auf dem Boden, oder komm in Tadasana, die Berghaltung. Schließe deine Augen und bring deine volle Aufmerksamkeit in deine Füße. Spür die Verbindung zum Boden und nimm deine Füße wahr. Du kannst dir zusätzlich auch vorstellen, wie Wurzeln aus deinen Füßen in die Erde wachsen und wie du Energie aus der Erde aufnimmst.
• Versuche während du am Schreibtisch sitzt oder in der Schlange im Supermarkt stehst beide Füße gleichmäßig auf den Boden zu stellen und immer wieder für einen Moment ganz bewusst in deine Füße zu spüren. Nimm wahr wie sie dastehen, wie du das Gewicht verteilt hast, ob sich ein Fuß anders anfühlt als der andere. Nimm einfach wahr, ohne zu bewerten.
• Gönne dir ein entspannendes Fußbad. Füge vielleicht deinen Lieblingsduft hinzu und lass deine Füße das wohlig warme Wasser spüren. Das bringt ein wenig Energie aus dem Kopf in die Füße.
2. Nimm ein Bad mit Lavendel
Ein warmes Bad hilft dir dich mit deinen Sinnesorganen zu verbinden und dich ganz in den Moment zu holen. Es wirkt dadurch beruhigend auf Körper und Geist. Lavendel unterstützt dabei zusätzlich mit seiner Wirkung: er hilft zu entspannen, Stress abzubauen und Unruhen auszugleichen.
Ideen für dein erdendes Bad:
• Lass dir ein warmes Bad ein und mache ein paar Tropfen Lavendelöl in das warme Badewasser.
• Schaffe eine für dich angenehme Stimmung, zum Beispiel mit gedimmten Licht, Kerzen und entspannender Musik.
• Nimm das Gefühl von Wasser und seiner Temperatur auf deiner Haut wahr, lass alles los und fühle die Geborgenheit der angenehmen Wärme.
3. Gönn dir eine Massage
Auch eine entspannende Massage ist eine Achtsamkeitspraxis, die dich mit all deinen Sinnen verbinden lässt. Außerdem ist das Massageöl eine Wohltat für unsere Haut in der trockenen Vata-Zeit. Also lass dich massieren oder gib dir eine Selbstmassage mit Sesamöl. Insbesondere das Massieren der Füße und Beine bringt wieder mehr Energie in den unteren Teil deines Körpers und hilft dir dadurch Stabilität und Ruhe zu finden.
Für die Selbstmassage:
• Nimm ein wenig Sesamöl und erhitze es, wenn möglich.
• Massiere deinen Körper in kreisenden Bewegungen. Lass dir dabei besonders viel Zeit an den Beinen und Füßen.
• Wenn das Öl nach der Massage noch nicht vollständig eingezogen ist, nimm eine warme Dusche, um den Überschuss abzuwaschen.
4. Atme tief und bewusst
In der Vata-Zeit fühlen wir uns oft etwas durch den Wind, unruhig oder nervös und haben daher besonders das Bedürfnis uns zu erden. Atemübungen helfen uns dabei unser Nervensystem zu beruhigen und uns zu zentrieren.
Einfache Atemübung:
• Wenn du möchtest, schließe deine Augen. Bringe deinen Fokus auf den Atem. Nimm wahr wo du deinen Atem gerade am meisten spürst. Und dann bleib mit deiner vollen Aufmerksamkeit bei deiner Atmung.
• Mache deine Einatmung und Ausatmung gleich lang. Das heißt, zähle in Gedanken beispielsweise bis vier während du einatmest und zähle ebenfalls bis vier währen du ausatmest.
5. Mach einen erdenden Yoga-Flow
Eine wunderbare Möglichkeit, um deinen Körper mit der Erdenergie zu verbinden, sind erdende Yogahaltungen. Haltungen, die uns die Stabilität der Erde unter uns bewusst machen, sowie Vorbeugen, die unser parasympathisches Nervensystem aktivieren, eigenen sich besonders gut.
Wenn du einen Yoga-Flow machst, dann versuche langsam und bewusst durch die Posen zu fließen. Probiere zum Beispiel unseren Entspannungsflow. Dieser enthält einige beruhigende Vorbeugen und andere erdende Haltungen.
Asanas, die dich außerdem gut erden:
• Kindeshaltung (Balasana): Komm in den Kniesitz mit deinen Knien gerne etwas breiter als hüftbreit. Leg deine Stirn am Boden ab und streck die Arme entweder nach vorne aus oder leg sie neben deinem Körper ab.
• Beine-gegen-die-Wand (Viparita Karani): Leg dich auf deinen Rücken und rutsche mit deinem Gesäß ganz nah an eine Wand. Streck die Beine an der Wand hoch, sodass dein Oberkörper und die Beine einen 90° Winkel bilden. Die Arme legst du entspannt neben deinen Körper.
• Liegender Schmetterling (Supta Baddha Konasana): Komm in die Rückenlage und winkle deine Beine an. Lass die Knie locker nach außen fallen und leg die Fußsohlen aneinander. Zur Unterstützung kannst du auf beiden Seiten einen Block oder ein Kissen unter deine Knie legen. Die Arme kannst du auf deinen Bauch oder neben deinen Körper legen.
• Totenstellung (Savasana): Komm in die Rückenlage mit ausgestreckten Beinen. Lass die Füße locker nach außen fallen, lass die Handflächen nach oben zeigen und mach den Nacken lang.
Entdecke, was zu dir passt
Erkunde die verschiedenen Übungen und Tipps während der Herbst- und Winterzeit und finde heraus, was sich für dich stimmig und gut anfühlt. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, um dich zu erden, zu verwurzeln und zu zentrieren. Wichtig ist, dass du für dich entdeckst, was für deinen Körper und Geist am besten passt, um so Stück für Stück zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit zu kommen.
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